Skandinavien-Tour 2010: |
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zu Beginn diesmal ein paar mehr Zahlen...: Gesamtstrecke: 8000km, davon etwa
insgesamt 21 Übernachtungen, davon
Unsere Vorbereitungen auf die diesjährige Tour und die mitgenommene Ausrüstung haben wir auf einer weiteren Seite dokumentiert. Schaut euch doch auch dort einmal um! Alle Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern. |
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Beim Vor-Frühstück-Weg-zum-Bahnsteig-Check-Spaziergang haben wir noch "Stationsledare P-A" gesehen, den wir von einer schwedischen Doku-Serie über den Flughafen "kennen". Diese Serie war Teil unserer Bemühungen, Schwedisch zu lernen... Frühstück gab es dann anschließend in einem Flughafen-Café: Brötchen, Joghurt mit Himbeeren, frisch gepresster O-Saft und ganz schön starker Kaffee (wie sich später herausstellen soll, war dies typischer schwedischer Kaffee - stark und lecker). So sind wir mittlerweile wenigstens halbwegs wach ;-). Hier am Bahnhof gab es dann eine unschöne Überraschung. Da wir statt "normaler" Tickets "nur" ein Interrail-Ticket haben, müssen wir zusätzlich um auf den Bahnhof zu dürfen eine sogenannte "station fee" bezahlen - ganze 60 SEK pro Nase, also etwa 6,50 Euro. Und das für einen läppischen, dunklen, zugigen und somit a...kalten unterirdischen Bahnsteig... Naja, jetzt kommt bald unser Zug der uns dem Norden etwas näher bringt - auf nach Mora in Dalarna! :-)
Die Zugfahrt hierher war wenig ereignisreich. Nebenan saßen vier deutschsprachige Backpacker, die (wie anhand der entsprechenden Fjällkartan ersichtlich war) wohl hier im "Süden" wandern wollen. Da es am Mini-Bahnhof Mora C keine Gepäckfächer gab, sind wir nun vollbepackt unterwegs durch die Stadt und werden dann um 14:35 in Mora Strand in die Inlandsbahn steigen - die erste Hauptattraktion unserer diesjährigen Tour. Und vorher gibt es vielleicht noch ein paar Caches... Bisher haben wir dank der "Reiseführer"-Caches schon das Ziel des Vasalaufs, eine hübsche Stabkirche sowie Zorngården (das Haus des schwedischen Malers Anders Zorn mit einem schönen Garten drumherum) gesehen.
Die Bahn ist ziemlich leer (Nachsaison halt), daher sitzen wir nicht auf unseren reservierten Plätzen bei zwei (sehr netten) Schweden, sondern haben uns einen Vierer mit offenem Fenster zum Fotografieren gesucht. Das hat zudem den Vorteil, dass ich in Fahrtrichtung sitzen kann. Alles andere bekommt mir auf Dauer nicht gut - aber auch die Hupe des Zuges bekommt mir nicht wirklich gut: jedesmal zucke ich vor Schreck zusammen. Und da die Hupe vor jedem unbeschrankten Bahnübergang ein- bis zweimal betätigt wird, passiert das etwas häufiger... Naja, vielleicht gewöhne ich mich noch daran. Und ansonsten komme ich vor lauter Natur gucken kaum zum Schreiben - also erstmal Schluss damit!
Gegen vier gab es noch einen Halt am Björnidet, einer (verlassenen) Bärenhöhle am höchsten Punkt der Inlandsbahn mit 524m. Gemeinsam mit der Reiseleiterin Maria geht es an einem Bahnsteig mitten in der Pampa raus in die Natur zu eben jener Bärenhöhle, einem ausgehöhlten Ameisenhügel. Dabei erfährt man einiges über das Leben der Bären und ihre Verbreitung in Schweden. Die Natur ist wirklich beeindruckend - unendliche Wälder, dazwischen Massen an teilweise riesigen Steinen... Wir haben einige Wasserfälle gesehen, Brücken überquert und dank der Erklärungen unserer Reiseleiterin so einiges Interessante über die durchfahrene Landschaft gelernt. (Und Dank der zuerst auf schwedisch erfolgenden Erklärungen trainieren wir sogar unsere Sprachkenntnisse...)
An der Campingplatz-Rezeption hat die deutsche Angestellte (primär aufgrund von akuter Unlustitits) die Scandinavia-Camping-Card meiner Eltern durchgehen lassen (nicht ohne: "Eigentlich geht das ja nicht, die kann man ja nicht einfach so weitergeben, eigentlich müsste ich euch jetzt eine neue ausstellen, aber ich hab da grad keine so große Lust drauf, also ausnahmsweise, aber eigentlich...") Nach dem Zeltaufbau geht es zum Duschen für 5 Kronen. Ich bin zuerst dran - zum Glück, denn wir haben nur ein 5-Kronor-Stück ;-). Dann muss Matti halt noch einen Tag ungewaschen bleiben... Gute Nacht! |
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Und wir genießen schon wieder die wunderbare schwedische Natur...
Erster Halt war heute das Frühstück am Bahnhof Jämtlands Sikås um halb neun. Total niedlich: Am Bahnhof hatte eine Dame neben ihrem Auto einen Tisch mit allerlei Selbstgebackenem und Getränken aufgebaut. Für insgesamt 110SEK haben wir Tunnbröd-Rollen, Kanelbullar sowie (nach dem frühen Aufstehen dringend benötigten) Kaffee erstanden. Und es war wirklich total lecker! Hier in Vilhelmina gab es dann zu den zum Bahnhof gebrachte Pajs (pies) mit Salat einen direkt am Bahnhofsgebäude platzierten Cache - überaus praktisch! Unpraktisch ist allerdings, wenn man sich gleich eine ganze Horde an Muggels zum Cache mitbringt... Mittlerweile ist der Zug auch relativ voll (also zumindest einer der beiden Wagen), da eine komplette schwedische Reisegruppe inklusive Reiseleiterin zugestiegen ist. Unsere Inlandsbahn-Reiseleiterin ist heute Matilda. Ihr Lehrbuch-Schwedisch ist einfach super zu verstehen, und das ist auch gut so, da sie im englischen Teil die Hälfte der Informationen unterschlägt. Zusätzlich hat sie eine gute Stimme und uns schon mehrfach etwas vorgesungen. Zunächst die Hymne der "Republik Jämtland", dann haben wir uns alle gemeinsam an einem Joik versucht.
Seit Arvidsjaur hat sich die Bahn merklich geleert - sehr angenehm.
Wir sitzen jetzt wieder im eigenen Vierer mit zu öffnendem Fenster.
Und das lohnt sich bei den vielen Rentieren...
Die scheinen sich besonders gern auf den Gleisen aufzuhalten. Wenn der
Zug langsamer fährt und vorsichtig hupt, muss man nur noch aus
dem Fenster gucken, und kurze Zeit später sieht man mindestens
ein Rentier, das im Wald verschwindet. Bisher haben wir so ganze 10
Stück gesichtet. Dazu kommen 2 Schwäne sowie 5 ominöse
Riesenvögel, intern Vogel Rokh getauft (Im Nachhinein glauben wir
dann doch eher, dass es Kraniche waren - aber sehr große Exemplare...).
Nachdem wir um 21:50 am Bahnhof angekommen sind, ging es direkt zum Campingplatz, wo nur bis 22:30 jemand an der Rezeption ist (die lapidare Antwort auf unsere Mailanfrage die Öffnungszeiten betreffend: "We're open till 22.30, so you better hurry."). Wir finden aber einen schnellen und schönen Weg, und so sind wir rechtzeitig da. Der Zeltaufbau wurde allerdings durch den Angriff der Mückenschwadrone etwas hektisch. Mit Hilfe von Marlin (unseren Hüten mit eingebautem Mückennetz) und MyggA (schwedisches Mückenschutzmittel) ließ sich aber auch das gut überstehen. Der Tag war sehr schön und erlebnisreich, aber auch super anstrengend. Diese Nacht schlafen wir bestimmt tief und fest - Gute Nacht! |
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Die Nacht war super - endlich mal richtig geschlafen. Heute morgen haben wir dann auf dem Campingplatz noch 3 österreichische Jungs getroffen, die wir schon aus der Inlandsbahn kennen. Die mussten im Gegensatz zu uns schon früh los in Richtung Narvik. Wir haben ihnen viel Spaß für die tolle Strecke gewünscht, die wir schon vor drei Jahren befahren haben. Bei uns gestaltete sich der Morgen entspannter: duschen, ein paar Klamotten waschen, das Mini-Freiluftmuseum "Pluppskogen" direkt beim Campingplatz angucken, den einzigen Cache in Gällivare finden und was leckeres Warmes zu trinken machen. Dann alles gemütlich zusammenpacken und auf in Richtung Stadt. Matti besorgt gerade im örtlichen Supermarkt etwas zu essen. So, mittlerweile sind wir schon mit Pepparkakor (Pfefferkuchen) und Kanellängd (eine Art Zimt-Hefezopf) am Bahnhof und warten mit einem weiteren Backpacker auf den Zug. Dieser hat wegen "Elfel" (Elektrizitätsstörung) fast eine Stunde angekündigte Verspätung. Na das kann ja spaßig werden - ich bin gespannt, ob wir heute noch wie geplant loslaufen können...
Mittlerweile ist unser Zug von ursprünglich 13:10 auf 14:25 verschoben worden. Darum haben wir uns dazu entschieden, den Kungsleden entgegen der ursprünglichen Planung von Nord nach Süd zu laufen. Eigentlich wollten wir heute mit dem Zug nach Kiruna und dann mit dem Bus weiter nach Nikkaluokta, um von dort aus schon die ersten paar Kilometer zu laufen. Jetzt werden wir mit dem Zug direkt bis Abisko durchfahren, und dann dort loswandern. Mittlerweile regnet es draußen in Strömen und das ganze Bahnhofsgebäude ist voll mit Leuten mit Rucksäcken, Wanderschuhen, Eispickeln und Elchgeweihen... Mittlerweile soll unser Zug erst um 15:30 kommen. Also werden wir wohl den vorherigen Zug nehmen (der statt ursprünglich um 12:44 jetzt um 14:40 kommen soll...). Hoffentlich ist der Zug dann nicht total überfüllt.
Jetzt sitzen wir im super leeren Zug. Glücklicherweise wollten die anderen Rucksäcke alle in Richtung Süden, so dass wir fast als einzige zugestiegen sind. Und auch die Sonne scheint wieder - alles scheint sich zum Guten zu wenden! :-) Interessanterweise scheinen die schwedischen Mücken Matti lieber zu mögen als mich (ganz im Gegensatz zu den deutschen) - er hat von vorabendlichen Angriff der Mückenschwadrone deutlich mehr Stiche davongetragen, während er zuhause selten überhaupt mal gestochen wird. Ausgleichende Gerechtigkeit?
Am Kungsleden-Portal gab es dann das obligatorische "Wir-sind-dann-mal-weg"-Foto, und los ging es. Der Weg fängt recht gemächlich an, die ersten Meter sind durch Tagesausflügler breit ausgetreten. Schon bald kommt das erste Highlight: der Abisko-Canyon. Der kleine Abstecher vom Weg ist überaus lohnenswert: Die Schlucht mit ihrem erstaunlich blauen Wasser und den Stromschnellen ist einfach toll. Matti kommt nicht mehr aus dem Fotografieren raus, und ich erlebe das erste Materialversagen: beim Tragegestell meines Rucksacks hat sich eine Stange durch das Material gebohrt und schaut jetzt unten raus... Hier begegnen wir einem Ausflügler, der uns, als wir weitergehen, fröhlich "Eine schöne Tour dann!" wünscht. Teilweise ist die Strecke extrem nass, aber dank unserer Trekking-Stöcke ist das Pfützen-Hopping doch um einiges leichter. Immer weiter geht es am Fluss Abiskojåkka entlang. Unterwegs sehen wir mehrere Hühnervögel (wie wir mittlerweile glauben Schneehühner im Sommerkleid), die vor uns nervigen Wanderern ins Unterholz fliehen. Vom ersten "Meditationsplats" aus machen wir einen kleinen Abstecher zum ersten Cache. Nachdem wir vor drei Jahren Kungsleden 1 gefunden haben, ist jetzt Kungsleden 2 an der Reihe. Wenig später überqueren wir den Nissonjohka auf einer Hängebrücke, und kurz danach erreichen wir den Zeltplatz. Da wir noch im Abisko-Nationalpark sind, ist das Zelten nur an wenigen ausgewählten Plätzen erlaubt. Hier gibt es eine kleine Schutzhütte mit Feuerstelle und Holz sowie Axt und Säge um selbiges klein zu bekommen. Dort ist als wir ankommen grade ein Schottenrock damit beschäftigt, ein Feuer zu machen. Mittlerweile stehen hier etwa 7 Zelte im Regen, der dankenswerterweise erst anfing sobald unser Zelt stand. Während Matti Abendessen gekocht hat, habe ich mich an das notdürftige Flicken meines Tragegestells gemacht. Das Loch ist zugenäht und mit Tape gesichert und sollte so erstmal halten. Zum Abendessen gab es Broccoli-Nudeln (und ich bin schon jetzt sehr glücklich über unsere große Apsis) und gleich werden wir uns von den Stromschnellen des Abiskojåkka in den Schlaf rauschen lassen. |
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Nachdem die Nacht ziemlich stürmisch und regnerisch war, ist das Wetter heute ein ständiger Wechsel zwischen Sonne und kleinen Schauern, dazu ist es nach wie vor sehr stürmisch. Hier oben auf etwa 700 Metern ist das ganze dann eher Schneeregen. Wir haben den ganzen Tag Temperaturen von etwa 7-8°C, durch den stürmischen Wind fühlt sich das ganze aber wesentlich kälter an. Aber trotzdem würde ich das Wetter auf keinen Fall als schlecht bezeichnen - wir sind warm genug angezogen, beim Laufen friert man eh nicht, und wir werden den ganzen Tag von Regenbögen begleitet und können schöne Fotos machen. Heute morgen haben wir es entspannt angehen lassen - die Schlafsäcke waren aber auch einfach zu kuschelig. Sogar das Müsli gab es daher noch im Schlafsack ;-). Erst um 10:15 sind wir dann aufgebrochen - und waren damit immer noch bei den ersten, die ihr Zelt abgebaut haben... Unser erster Abstecher führt uns an einen weiteren wunderschönen Abiskojåkka-Canyon. Zwischendurch gibt es immer mal wieder Fotohalte, ansonsten ist unsere Kamera sicher unter der Regenhülle an Mattis Rucksack befestigt. Oberhalb des Abiskojaure machen wir unsere erste richtige Pause am heutigen Tage und pflücken Blaubeeren. Unterwegs begegnet uns ein überaus possierliches Tierchen: ein Berglemming kommt plötzlich unter einem der vielen Holzstege hervor und guckt uns neugierig an. Ein wirklich wunderhübsches Tierchen, leider können wir kein Foto machen, da die Kamera unter der Regenhülle steckt. An einem kleinen Bach nutzen wir die Gelegenheit, Wasser zu filtern und aufzubereiten. Der nächste Abstecher führt uns zu den Abiskojaurestugorna. Ein Stückchen weiter liegt der passende Cache, und das Fleckchen gefällt uns so gut, dass wir hier eine kleine Pause einlegen. Und wir sehen den zweiten Regenbogen für heute. Bald danach verlassen wir den Nationalpark und kurze Zeit später kommt eine Brücke in beeindruckender Höhe über dem Siellajohka. Davor sowie danach gibt es einige schöne Zeltplätze, aber noch brauchen wir keinen, es ist noch zu früh. Direkt hinter der Brücke geht es ziemlich steil den Berg hoch, so dass es immer wieder wunderbare Aussichten zu bestaunen gibt. Jetzt gönnen wir uns erstmal eine Kaltschale, während ein paar Mountainbiker an uns vorbeiholpern, die mit uns gemeinsam an den Abiskojaurestugorna aufgebrochen sind und jetzt offensichtlich auf dem Rückweg sind - die Jungs haben sichtlich Spaß an den schlechten Wegverhältnissen. Hier ist der Weg wirklich beschwerlich: überall sind Steine: große Steine, kleine Steine. Man muss sich total auf den Weg konzentrieren und jeden Schritt gezielt setzen. Und es sieht so aus, als ginge es durch das gesamte Gárddenvággi-Tal so weiter... Aber jetzt sind wir ja frisch erholt! ;-)
SCH...!!! Vorbei ist es mit der Herrlichkeit. Ich bin umgeknickt -
mal wieder... |
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Ich schätze, Matti braucht bis zur Hütte 2 bis 3 Stunden - mal abwarten, wie lange ich hier noch mitten im Nichts ausharren muss. Mittlerweile habe ich alles bis auf meinen Schlafsack und meine Matratze so weit gepackt. Und versuche, mich mit Fotos gucken und schreiben und lesen abzulenken... Wenigstens ist es mittlerweile trocken und fast windstill, sogar die Sonne ist schon rausgekommen. Bisher ist leider niemand hier vorbeigekommen. Das wäre eine nette Abwechslung. Abgesehen vom Sturm und den Gesamtumständen ist das hier eigentlich ein toller Zeltplatz - die Aussicht ist einfach genial.
So gegen 10 Uhr habe ich einen Helikopter gehört, der ziemlich niedrig übers Zelt flog, und habe mich direkt aus dem Schlafsack gepellt und eine weitere Schicht angezogen. Er landete dann auch etwa hundert Meter vom Zelt entfernt, und der Co-Pilot kam auf mich zu: "Are you the one who needs help?" Tja, das bin ich dann wohl leider. Unterstützt vom Doc und der männlichen "Nurse" hüpfe ich einbeinig zum Heli, während Pilot und Co-Pilot das Zelt zusammenpacken und alles hinten reinwerfen. Dann geht es Richtung Stugorna, um (hoffentlich) Matti einzusammeln. Wir fliegen relativ niedrig den Weg entlang, und alle halten nach meiner Beschreibung Ausschau nach Matti, während ich liegen muss. An den Stugorna erfahren wir dann, dass er wohl schon wieder auf dem Weg zur Hochebene ist. Mir geht so einiges durch den Kopf - was mache ich, wenn wir Matti nicht finden? Wie lange suchen sie ihn wohl? Was macht Matti im Fjäll ohne Zelt und Essen? Wir fliegen wieder los, wieder langsam den Weg entlang. Bald stößt mich der "Nurse" an "We've found him" - welch eine Erleichterung... Matti wird eingeladen und bekommt auch ein Headset, so dass wir uns wenigstens sagen können, dass alles okay ist, und dass das Zelt und alles Gepäck auch mit an Bord ist. Der Heli (das Bild links ist ein älteres Bild "meines" Helikopters, das wir von der Homepage der Rettungs-Firma haben) fliegt nicht auf direktem Weg zum Stützpunkt in Gällivare, sondern macht einen Touristen-Schlenker über den Kebnekaise, dem höchsten Berg Schwedens mit seinen 2106 Metern. Eigentlich wollten wir diesen Berg besteigen, jetzt sind wir noch ein paar Meter höher. Ganz oben auf der Spitze steht ein Bergsteiger mit ausgebreiteten Armen. Hier darf ich wenigstens auch kurz aus dem Fenster gucken, ansonsten musste ich brav liegen und habe von unserem Flug nicht viel mitbekommen. Und auch Matti wirkt etwas abgelenkt... ;-) Am Stützpunkt wartet schon der Krankenwagen, in den das Gepäck und ich umgeladen werden - Matti darf selber laufen ;-) Im Krankenhaus angekommen werde ich in der Ambulanz in ein Bett umgepackt und bekomme eine provisorische Fußunterlage aus Kissen und einem Wäschekorb von Lars, meinem Betreuer im Krankenwagen... Dieser kommt später nochmal rein, um mir meinen Pass und die Krankenkassenkarte zurückzugeben. Innerhalb der EU gibt es ein Sozialversicherungsabkommen, so dass wir glücklicherweise die Rettung nicht selber tragen müssen - und das ist auch gut so, denn Lars sagt uns noch, dass die Gesamtaktion in etwa 55.000SEK kosten würde. Nach langem Warten kommt ein Underläkare (Unterarzt), und meint nach etwas Drücken und Drehen, es sei nur eine "distorsion", also eine Verstauchung/Bänderdehnung. Er entlässt uns mit den Worten "You're free to go!". Wir wissen nicht, inwieweit der Arzt mitbekommen hat, das ich bereits eine Periostlappenplastik hinter mir habe. Aber zumindest scheint ja nichts schlimmes kaputt zu sein, und die Handgriffe des Arztes kannte ich auch vom Orthopäden meines Vertrauens. Aber es ist schon merkwürdig: Man wird mit dem Helikopter aus den Bergen ausgeflogen, dann sorgsam in einen Krankenwagen umgebettet, und dann sagt einem der Arzt, du kannst gehen. So stehen wir also vor dem Krankenhaus in Gällivare und fragen uns, wie es weitergehen soll. Ich bin für den Campingplatz, und so gehen wir langsam los: Matti mit zwei Rücksäcken bepackt, und ich mit Trekkingstöcken als Gehhilfe. Wir sind keine 100m gegangen und gerade an der Straße angekommen, als schon ein Auto neben uns hält. Dem, was der Herr uns da auf Schwedisch erzählt, können wir nicht ganz folgen, aber offensichtlich will er uns helfen - wir müssen einen erbarmungswürdigen Eindruck gemacht haben. Als wir sagen, dass wir auf dem Weg zum Campingplatz sind, kommt nur "Hoppa i!". Der Hund wird aus dem Kofferraum auf Frauchens Schoß gepackt, um Platz für die Rucksäcke zu machen, und dann geht es los. Direkt vor der Rezeptionstür werden wir abgesetzt. So eine Hilfsbereitschaft ist einfach unglaublich. Überhaupt muss man sagen, dass heute ausnahmslos alle, mit denen wir was zu tun hatten, super nett waren. Von der Heli- und Krankenwagen-Besatzung, über die Stugvärdinna bis zu unserem "Shuttle-Service". Für morgen früh haben wir direkt ein Taxi zum Bahnhof bestellt, und dann geht's gemütlich mit der Inlandsbahn wieder südwärts. Die weitere Planung hängt dann wohl davon ab, wie gut ich laufen kann.
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Mein Fuß zeigt mittlerweile interessante Blauschattierungen, vor allem unter dem Knöchel ist es lila. Aber jetzt gibt es erstmal guten schwedischen Kaffee mit Bananenchips.
Wir sitzen jetzt alle im hinteren Zugabteil, wo auch Matildas Mikro funktioniert - so kommen wir wieder in den Genuss ihrer Gesangsdarbietungen. "Änglemark" auf der Brücke über dem Vindelälven mit seinen Strudeln stehend, das hat schon was. Vor allem die Textzeile "Låt sista älven som brusar i vår natur - Brusa alltjämt mellan fjäril och gran och fur" (Lasst den letzten Fluss, der in unserer Natur rauscht, weiter brausen zwischen Schmetterlingen und Fichten und Kiefern) ist an diesem unregulierten Fluss (einer der wenigen in Schweden) ein eindrücklicher Appell. Vorhin gab es noch eine Kaltschale - wir müssen ja zusehen, unsere Reiseverpflegung zu vertilgen, also gibt es auf dem Rückweg für uns kein vorbestelltes Essen an den Haltepunkten. Aber es ist auch so lecker, auch wenn es im Fjäll bestimmt noch besser geschmeckt hätte! Rentiertechnisch haben wir noch eine kleine Herde mit etwa zehn Tieren gesehen, macht also etwas 14 Tiere für heute bisher. Außerdem hat Matti soeben im Wasser einen Biber oder Otter gesichtet. Ebenfalls gesichtet haben wir heute den Cache am Inlandsbanemuseet in Sorsele. Mit erst nur einem Zug vor Ort ging das Suchen heute aber auch wesentlich leichter, und wir wurden am schon beim letzten Mal verdächtigten Objekt fündig. Zur Belohnung gab es dann noch ein leckeres Eis :-)
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Der gestrige Abend war noch sehr interessant. In Östersund am Bahnhof ist Matti vorgegangen, um uns ein Zimmer im Hostel "Rallaren" direkt am Bahnhof zu sichern. Zusammen mit zwei anderen Backpackern aus der Bahn stand er dann aber vor einer verschlossenen Tür. Ein Passant hat dann die dort angegebene Nummer angerufen, und dann den Türcode, die uns zugewiesene Zimmernummer und den Preis weitergegeben. Und so übernachten wir jetzt zusammen mit den beiden Belgiern in einem Vierbettzimmer. Die sind sehr nett, und so ist das kein Problem. Das Gemeine ist allerdings, dass die Jungs das geschafft haben, was wir nicht zu Ende bringen konnten: Sie sind den Kungsleden von Abisko nach Nikkaluokta gelaufen... Beim Abendessen in der Küche treffen wir zusätzlich noch zwei deutsche Jungs, und wir unterhalten uns zu sechst ganz gut. Unsere Abenteuerstory kommt ganz gut an ;-) Außerdem haben wir gestern nochmal mit unseren Eltern telefoniert, um sie noch etwas zu beruhigen. Die Nacht war ruhig, die 160SEK pro Person haben wir in einem extra für diesen Fall vorbereiteten Umschlag auf dem Tisch liegen lassen. Planung ist, erstmal nach Stockholm zu fahren und da zu gucken, was man so ohne viel laufen alles machen kann.
In Orsa steigen unsere belgischen Trekking-Kollegen aus, um sich den größten Bärenpark Europas in der Nähe anzuschauen. Wir verabschieden uns noch und wünschen einen guten weiteren Tour-Verlauf, dann sind sie weg. Kurz vor der Ankunft in Mora sehen wir dann noch eine ganze Menge Kraniche auf einem Feld. Bevor es weiter nach Stockholm geht, haben wir noch eine Stunde Aufenthalt. Matti hat soeben den passenden Bahnhofscache gefunden, den wir vor sechs Tagen ausgelassen hatten. Gleich im Zug werden wir dann mal im Lonely Planet nachschauen, was wir in Stockholm machen werden, und wo wir unterkommen.
Meinem Fuß geht es den Umständen entsprechend eigentlich relativ gut, aber die Schwellung ist echt ordentlich. Selbst die Zehen sind dick. Aber wenigstens halten sich die Schmerzen in Grenzen, so lange ich den Fuß stillhalte. Aktueller Plan ist, drei Nächte in Stockholm zu bleiben, und danach vielleicht nochmal ein paar Tage irgendwo auf's Land. Zwei Tage Bahnfahren haben wir mit dem Flexi-Pass noch frei. |
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Heute vormittag hab ich mal wieder etwas gedöst, während Matti die nähere Umgebung erkundet hat. Nach dem Mittagessen ging es dann los. In Bredäng waren wir in der Apotheke und haben versucht, etwas gegen die Schwellung zu bekommen, allerdings kannten die sowas nicht. In Deutschland hatte ich immer Wobenzym, was super geholfen hat. Aber so muss es halt ohne gehen. Wir haben uns eine 72h-Karte für den Nahverkehr gekauft, und dann ging es mit der U-Bahn direkt nach Gamla Stan. Erster Bein-Hochleg-Stop war das Pub Liffey, wo es eine Cola und ein fantastisches Bruschetta mit Tomate und Ziegenkäse gab - einfach ein Gedicht! Dann geht es gemächlich über das tückische Kopfsteinpflaster weiter Richtung Schloss und Reichstag. Sehr interessant zu beobachten, wie viele Leute hier mitten in der Stadt angeln. Die Stockholmer sind sehr stolz auf ihre sauberen Gewässer, und alle haben das Recht, hier frei zu angeln. Laut Infotafel kann man hier unter anderem Lachs fangen. Bei Kungsträdgården steigen wir wieder in die Unterwelt hinab. Diese T-Banan-Station ist toll dekoriert, wie viele Stationen der Stockholmer Tunnelbanan. Aus diesem Grund wird diese auch als größte Kunstgalerie der Welt bezeichnet. Zurück am Campingplatz habe ich heute insgesamt etwa 5km geschafft - zwar sehr langsam, mit Mattis Unterstützung und vielen, vielen Pausen, aber immerhin! Gerade habe ich noch geduscht und jetzt warten wir, bis das Essen fertig ist :-) |
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Gerade gab es Reis zum Abendessen und Schokopudding als Nachtisch - lecker! Wir werden wohl mit dem Zug noch nach Kalmar fahren (ich habe im English Book Shop etwas im Lonely Planet geblättert und bin dabei darauf gestoßen). Da soll es ein schönes Schloss geben, und vielleicht kann man von dort aus einen Ausflug nach Öland machen. |
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Und jetzt warten wir darauf, dass uns die Waxholm I zur "Lilla Betsö" bringt. Dort werden wir dann von unseren Bekannten mit dem Schiffchen abgeholt, denn "ihre" Insel hat keinen eigenen Anleger.
Es war ein echt toller Ausflug in eine wunderschöne Natur. Vielen Dank an unsere Gastgeber an dieser Stelle! |
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Morgen werden wir dann wohl nach Kalmar fahren. Mal schauen, was uns da erwartet! |
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Gerade gab es Kakao, und gleich dann noch leckere, kalte, Blåbärsoppa.
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Ui, heute komme ich aber erst spät zum Schreiben. Und dabei ist
so viel passiert...
Nach der Bootstour laufen wir über die Centralbron nach Riddarholmen. Die Gebäude am Birger Jarls Torg sind sehr beeindruckend, vor allem die Riddarholmskyrka, die Begräbniskirche der Könige. Zum Abschluss des Tages sind wir noch mit dem Katarinahissen, einem freistehenden Aufzug, der von Slussen hoch auf den Mosebacken führt. Warum man das als Touri unbedingt machen soll, bleibt uns allerdings schleierhaft. Aber glücklicherweise haben wir ja (dank Stockholm-Card) nichts bezahlen müssen. ;-) Zum Abschluss des Tages gab es leckeres Thai-Take-Away vom Restaurant auf dem Campingplatz und dazu ein kühles Bier - wohlverdient, oder? |
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Aber von Anfang: Wir sind recht früh am Campingplatz los Richtung Gamla Stan, um dann mit dem Boot zum Vasa-Museum überzusetzen. Nach dem Fund des dortigen Caches geht es ins Museum. Die Vasa ist schon ein sehr beeindruckender Anblick. Wir gucken uns erst ein bisschen um, bevor wir uns der englischsprachigen Führung anschließen. Plötzlich entdecke ich ein bekanntes Gesicht: einer der Belgier aus der Inlandsbahn, der sich ebenfalls die Führung anhören will! Gemeinsam lassen wir uns Details der missglückten Konstruktion, des Ablaufs der schicksalhaften Jungfernfahrt am 10. August 1628 sowie zum Leben an Bord näherbringen. Am Ende der Führung unterhalten wir uns noch kurz und verabschieden uns dann. Wir schauen uns noch den informativen Film über die Bergung im Jahr 1961 an. Nach dem Vasa-Museum geht es mit dem Boot zum Kungliga Slottet. Als erste besichtigen wir die (nicht sehr beeindruckende) Schatzkammer. Gut, dass wir keinen Eintritt bezahlen mussten... Im Innenhof des Schlosses gönnen wir uns Kaffee aus süßen Blümchen-Tassen und überaus lecker Kanelbullar, während wir auf die nächste Führung durch die königlichen Appartements warten. Die Führung ist auf Schwedisch, und wir sind total stolz, dass wir so viel verstehen - viel mehr, als wir jemals gedacht hätten. Und es war sehr interessant und die Räumlichkeiten überaus sehenswert. Letzter Halt im Kungliga Slottet: Das Museum Tre Kronor, wo man etwas über das Vorgänger-Schloss erfahren kann. Der letzte Abstecher des Tages führt uns auf die Insel Skeppsholmen. Dort schauen wir uns ein wenig um, und es gefällt uns gut. Die letzte Bootsfahrt des Tages geht zum Strandvägen. Von dort aus machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Frihamnen, um die Lage für morgen zu checken. Jetzt wissen wir, mit welchen Bus wir von der Centralstation zu unserer Fähre nach Riga kommen. |
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Heute morgen sind wir (mal wieder) früh aufgestanden und haben in aller Ruhe zusammengepackt. So waren wir dicke früh genug an der T-Banan-Station, um das letzte Mal unsere Stockholm-Cards für die Fahrt zur Centralstation zu nutzen. Dort haben wir für 2x60SEK unsere Rucksäcke weggeschlossen und uns auf den Weg in die Stadt begeben. Frühstück gibt's auf einer Bank in der menschenleeren Einkaufsmeile - Sonntag Morgen halt. Da das Medeltidsmuseet erst um 12 Uhr aufmacht, schlendern wir erst noch etwas durch Gamla Stan. Gut, dass das Laufen immer besser klappt (und trotz des Umknickens fühle ich mich in meinen Wanderschuhen relativ sicher). Wir kaufen noch Proviant für unsere Überfahrt, besichtigen die schmalste Straße Stockholms (Mårten Trotzigs Gränd mit 90cm an der schmalsten Stelle), lassen uns von einem Cache noch eine tolle kleine Gasse zeigen und kaufen einen Elch. Dann geht es ins Medeltids-Museet mit freiem Eintritt - definitiv einen Besuch wert! Im Bahnhof gibt es ein letztes "königliches" Mahl, dann geht es mit dem gestern ausgekundschafteten Bus hierher. Und jetzt warten wir hier im Silja-Terminal mit hunderten anderer Menschen darauf, auf's Schiff gelassen zu werden. Und dann heißt es: "Hej då, Sverige!" ;-( Aber wir kommen sicher wieder! |
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Auf der Flucht vor den ganzen biertrinkenden Letten sind wir früh auf der Kabine gelandet, wo wir noch etwas gelesen haben. Das Schaukeln hält sich so weit unten im Schiff auch sehr in Grenzen, daher haben wir ganz gut geschlafen. ;-) Heute morgen haben wir dann schnell geduscht und uns die Haare an Deck trockenföhnen lassen. Das hat erstaunlich gut funktioniert! ;-) Jetzt ist alles gepackt und wir nähern uns Riga.
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Das war bisher ein sehr anstrengender Tag! Heute morgen ging es als
erstes auf eine Stadtrundfahrt mit dem Bus.
Das ist die leichteste Art, einen kleinen Überblick zu bekommen.
Sehr beeindruckend waren die ganzen wunderhübschen Botschaften
sowie das berühmte Jugendstilviertel. Die Tour dauerte anderthalb
Stunden. Um 12 Uhr gibt es jeden Tag eine von den Hostels organisierte,
kostenlose Stadtführung, die Guided Walking Tour.
Wir haben vorher sogar noch Zeit für einen Mokka im Café
am "geheimen" Treffpunkt. Das ganze hat was von einem Flashmob
- aus allen Ecken des Platzes kommen junge Leute aller Nationalitäten,
um sich um unsere Führerin zu sammeln. Diese ist an dem alten,
gelben Koffer zu erkennen, der neben ihr steht. Nach einigen Informationen
zur Kirche, unserem Treffpunkt, geht es los in Richtung Markthallen.
Dort schauen wir uns die Hallen (ehemalige deutsche Zeppelinhallen)
für Milchprodukte und für Fisch an. Dann geht es weiter in
Rigas Außenbezirke - Orte, die "normale" Touris wohl
eher nicht sehen werden. Unsere Führerin, eine echt Riganerin,
zeigt uns zum Beispiel einen Trödelmarkt, auf dem es alles Mögliche
verkauft wird. Allerdings mussten wir vorher präventiv alle unsere
Kameras wegpacken - die sind dort wohl nicht gerne gesehen. Nach gut
zwei Stunden ist die Tour vorbei, und wir haben einige Kilometer gemacht.
Mir reicht es aber auch... Sonst find ich es ja immer furchtbar, dass
alle Leute so langsam gehen, aber heute kam mir das gerade recht. Und
glücklicherweise gab es außerhalb der Altstadt auch wesentlich
weniger Kopfsteinpflaster, sonst wäre die Tour noch härter
gewesen. Zur Belohnung gibt es erstmal Mittagessen in der Nähe
des Pulverturms. Traditionell lettische Küche, für Matti Lamm-Eintopf
mit leckerem Brot, für mich Lachs mit viel Gemüse. Und selbst
die Kellnerin läuft passend historisch gekleidet herum. Und das
Essen sah wohl auch sehr lecker aus - ein älteres Touri-Pärchen
bleibt stehen und diskutiert lauthals, was auf unseren Tellern liegt:
"Oh, guck mal, so viel leckeres Gemüse, und der Lachs sieht
auch gut aus" - "Und was hat er wohl in dem Topf? Lass uns
mal in der Karte gucken was die da essen." - "Ja, das müssen
wir uns merken, dann können wir heute abend hier essen." -
"Finden wir das denn überhaupt wieder?"... Ich mag es
ja, wenn mir mein Teller leer geguckt wird...
Wir sind noch etwas durch die Altstadt geschlendert und haben die abendliche (Licht-)Stimmung genossen. Zum Schluss gab es auf dem Domplatz noch Bier und Cider bei Live-Musik. Ein sehr schöner Abschluss einer besonderen Reise: Ganz anders als geplant, aber trotzdem schön :-) Jetzt müssen wir nur noch packen. Da wir nur 15kg Gepäck aufgeben dürfen, werden unsere neu erstandenen Bücher wohl im Handgepäck landen. Und dann geht es morgen früh schon wieder zurück nach Deutschland.
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Wir sitzen schon am Gate und warten auf das Boarding. Wir haben gestern
offensichtlich sehr erfolgreich gepackt: Mattis Rucksack wiegt 14,9kg,
meiner nur 12,1kg.
Wir sind wieder zuhause. Unsere Sitzplatz-Taktik ging voll auf, als letzte im ersten Bus waren wir dann als erste im Flugzeug - da wusste man gar nicht, für welchen Platz man sich entscheiden sollte. Der Flug war nur leicht turbulent, die Zugfahrt von Weeze nach Aachen hat besser geklappt als gedacht, und so waren wir um 2 Uhr schon wieder in unserer Wohnung. Zeit für ein Fazit: Es war eine tolle Reise, auch wenn natürlich durch das Umknicken einiges nicht so lief wie erhofft und geplant. Aber ich glaube, wir haben das Beste aus der Situation gemacht. Und nach einer Untersuchung bei meinem Orthopäden gab es auch Entwarnung: Was Schlimmes ist nicht passiert, nur eines der neuen Bänder gedehnt, oder angerissen. Aber das sollte wieder gut verheilen. Ansonsten haben wir uns noch mehr in Schweden verliebt, und auch der Kungsleden wird uns trotz seiner gemeinen Holzbohlen bestimmt wiedersehen. :-) |
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letztes Update:
28.09.10 12:34
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