Bild

Schweden 2012:
winterliches Lappland um Kiruna

   

Einleitung

 

Da Matti mit den Space Sailors in den hohen Norden musste, kam die Idee, den Aufenthalt etwas zu verlängern. So haben wir ein paar Tage gemeinsamen Winterurlaub angehängt. Die Gegend war uns ja schon hinreichend bekannt, die Jahreszeit war allerdings neu...

Die Reise in Zahlen:

  • Gesamt (Matti) 5230 km
  • zu Fuß 25 km
  • mit Schneeschuhen 10,9 km (492 hm)
  • mit Hundeschlitten 21,4 km
  • auf Skiern 6,7 km

Alle Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern.

   

02.03.2012 - Tag 1: Sauerland> Köln > Stockholm Arlanda > Nachtzug


Matti Bild

Durch ein Studentenprojekt im REXUS-Programm durfte ich zu einer Trainingswoche zur europäischen Raketenbasis Esrange bei Kiruna reisen. Da lag es natürlich nahe, am Ende noch ein paar Tage in unserem Lieblings-Land dranzuhängen. Und so stand schnell der Plan, dass Meike nach dem "Pflichtprogramm" nach Kiruna kommt und wir noch ein paar schöne Tage dort verbringen.
Schon am 26.02.2012 ging es für mich los mit meinem Team "Space Sailors". Die Woche über besuchten wir Vorträge und mussten unser Experiment einer "Jury" vorstellen. In der knappen Freizeit erkundeten wir die Basis und versuchten die Nordlichter auf Fotos zu bannen.

An diesem Freitag war dann auch ein bisschen Tourismus angesagt. Nachmittags ging es mit dem Bus in die Erzmine nach Kiruna. Natürlich genau zu der Zeit wenn Meike in Stockholm landet, würde ich unter Tage sein und keine Nachricht kriegen können. Doch wir waren etwas spät und so wusste ich dann doch, dass sie gut eingetroffen ist. Dabei hätte ich mir garkeine Sorgen machen müssen - auch 250m unter der Erde war für perfekten Handy-Empfang gesorgt. Das Besucherzentrum unter Tage lohnte sich nicht so sehr, es gab nur einen Film, viele Plakate und einige alte Maschinen. Am Ende durfte man sich dann noch ein Päckchen Erzpellets als Andenken mitnehmen.
Nach der Mine stand dann auch noch ein Besuch im Eishotel an. Die Führung stellte sich eher als Begrüßung heraus und wir konnten das Hotel danach selbst erkunden. Irgendwie hatte ich es mir aber spektakulärer und vor allem heller vorgestellt, als es war. Hätte ich für die Ausflüge viel Geld bezahlen müssen, hätte ich mich wohl geärgert - aber einem geschenkten Gaul schaut man ja bekanntlich nicht ins Maul. Zumindest waren die Ausflüge geeignet mir die Wartezeit bis Meikes Ankunft zu verkürzen - und ich konnte ruhigen Gewissens berichten, dass sie nichts tolles verpasst hat.

Meike Bild

Endlich geht es auch für mich los in Richtung Kiruna, und in Richtung Matti. Der Tag startet für mich um halb sieben, und um 7:15 geht es dann los Richtung Flughafen. Da ich die letzten Tage bei meinen Eltern zu Besuch war, fährt mich mein Vater nach Köln. Bis auf einen kleinen LKW-Stau direkt nach dem Losfahren klappt alles wunderbar, so dass ich um 8:40 an Terminal 1 ankomme. Bei der Gepäckabgabe gibt es eine Riesenschlange, aber ich habe ja ausreichend Puffer eingerechnet. Auch die Sicherheitsschleuse passiere ich trotz Wanderschuhen ohne Probleme, so dass ich noch Zeit habe, mir ein kleines Sudoku-Heftchen für die lange Reise zu kaufen. Immerhin liegen etwa zweieinhalbtausend Kilometer vor mir. Während ich an Gate B71 auf's Boarding um 10:05 warte, löse ich auch direkt die ersten 3 Sudokus Mit dem Bus geht es dann zum Flugzeug – und schon sind wir in einer dicken Nebeldecke verschwunden. Erst kurz vor der deutschen Küste bricht die Wolkendecke auf und ich kann die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst sehen. Hinter mir stellt ein Mädel ihrem Freund die Frage: „Was für ein Wasser ist das da unten denn?“ woraufhin er selbstverständlich antwortet „Die Nordsee – Schweden liegt ja im Norden...“. Wenig später sehe ich als erstes Stückchen Schweden die Halbinsel Falsterbonäs, kurz darauf Malmö. Dann geht es rüber an die Ostküste und ich kann Kalmar mit Öland erkennen. In Kalmar waren wir 2010 bereits. Der Landeanflug ist extrem turbulent, aber die vielen vereisten Seen sind ein sehr schöner Anblick.

Um 12:40 bin ich bereits am Gepäckband und schicke ein Lebenszeichen an Matti und meine Eltern und begebe mich dann auf direktem Wege zur Sky City. Mein Zug Richtung Norden fährt erst heute abend um 18:15, also habe ich noch viiieeel Zeit. So kaufe ich mir im Pressbyrån erstmal eine Cola und setze mich mit meinen Zuhause geschmierten Butterbroten auf eins der Sofas bei den Panoramafenstern in die Sonne. Nach dieser kurzen Verschnaufpause tapere ich wieder mit dem kompletten Gepäck (Schließfächer gibt es nicht) zum Terminal 2, um dort einen kleinen Multi zu finden. So bekomme ich etwas Zeit totgeschlagen, einen Statistikpunkt und frische Luft auf einen Streich. Zurück in Sky City gönne ich mir dann einen Pastasallad und gucke Sonnenuntergang. Um kurz vor sechs mache ich mich dann auf zum Bahnsteig und muss dieses Mal sogar keine Station Fee zahlen Der Bahnsteig ist kalt und zugig wie eh und je, und der Zug ziemlich voll und stickig. Auf meinem reservierten Sitzplatz liegen Klamotten, aber nirgendwo ist ein Besitzer zu sehen. Ich räume sie also weg und mache es mir bequem, so gut es geht. Natürlich muss ich rückwärts fahren, bei meinem Glück... Die Besitzerin der Klamotten taucht schließlich auf und ist etwas irritiert, sieht dann aber ein, dass der Fensterplatz meiner ist.

   

03.03.2012 - Tag 2: Nachtzug > Kiruna / Esrange > Kiruna


Meike Bild

Durch einen Lokschaden stehen wir in der Nacht gefühlt mehr als wir fahren. Leider schlafe ich nur bis 2 Uhr etwas und döse danach höchstens noch für ein paar Minuten. Zudem ist mir aus unerfindlichen Gründen übel, und ich möchte einfach nur ankommen. Dummerweise dauert das wesentlich länger als geplant. Um 8 Uhr kommt eine Durchsage, dass wir wegen der großen Verspätung mit dem kompletten Zug nach Luleå fahren, und wir dort in den regulären Zug von Luleå nach Narvik um 10:12Uhr einsteigen müssen. Der kommt planmäßig erst um kurz vor 2 Uhr in Kiruna an – eigentlich sollte ich um 10:30 da sein. Und der arme Matti muss auf mich warten, ist er doch schon um halb sechs mit den anderen nach Kiruna gefahren. Wenigstens finde ich im Zug einen offenbar nicht reservierten Platz, und in Boden setzt sich ein netter Engländer neben mich, mit dem ich ein bisserl quatsche. Als Entschädigung gibt es gegen Vorlage des Tickets für alle Verspäteten ein Care-Paket mit einer Getränkedose, einem Puddingteilchen, einem belegten Baguette sowie einer Banane.

Matti Bild

Es gab 2 Möglichkeiten von Esrange in Richtung Kiruna gebracht zu werden: Mit dem Bus um 5:30 oder mittags mit einem Minibus - da Meike um 10:30 bereits in Kiruna ankommt bleibt mir also nichts außer um 4:45 aufzustehen und mich fertig zu machen. Nachdem ich Schlüssel und Security-Badge abgegeben habe steige ich in den Bus und es geht zum Flughafen von Kiruna.
Leider fährt der Bus nicht wie in Aussicht gestellt von dort in die Stadt - ich muss mir also einen anderen Weg zum Bahnhof suchen. Durch Zufall erfahre ich, dass einige in Kiruna wohnende Mitglieder des Teams SOLAR vom Flughafen abgeholt werden. Ich darf freundlicherweise mitfahren und so bin ich gegen 6:30 am Bahnhof, der zum Glück bereits offen und schön warm ist. Da ich noch einige Stunden Zeit habe, mache ich es mir auf den Wartebänken mehr oder weniger bequem um noch etwas zu schlafen. So richtig klappt das nicht, und irgendwann ruft dann Meike an - sie kommt erst um halb 2... Ohje, die Arme. Und ich hätte auch länger schlafen können. Tja.
Da es leider keine Schließfächer am Bahnhof gibt, warte ich bis 9 Uhr und bringe mein Gepäck schonmal zum Hostel. Mich erwarten eine offene Tür und Kerstin, die gerade lüftet. Ich stelle meine Sachen ab und mache ich auf ins Zentrum um für die nächsten Tage einzukaufen. Da immer noch viel Zeit ist nutze ich sie um noch ein paar Caches zu finden - trotzdem bin ich um 11:30 wieder am Bahnhof und setze mich in die Sonne um zu frühstücken und ein wenig zu dösen. Irgendwann kommt dann Christopher mit der Mittags-Fuhre von Esrange und hilft mir beim Zeitvertreib, bis dann endlich (mit zusätzlicher Verspätung) Meike ankommt!

M&Ms Bild

Um 14:15 bin ich dann endlich in Kiruna und kann Matti in die Arme fallen. Mittlerweile ist auch Christopher da, der heute Abend mit dem Nachtzug nach Stockholm fährt. Wir bringen mein Gepäck ins Point North Hostel zu Kerstin, die uns und zwei Mädels, die auch mit dem Zug angekommen sind, liebevoll in Empfang nimmt. Wir checken ein und bezahlen direkt unsere 880 SEK für 2 Nächte, beziehen unser Zimmer und treffen uns dann mit Christopher zu einem kleinen Stadtrundgang. Die Kirche können wir heute leider nur noch von außen sehen, dafür finden wir noch einen Cache an der alten Radiostation und gucken Schneeskulpturen. Zum Abendessen gibt es dann Burgermenus bei Sybilla für jeweils 65SEK. Danach sind wir aber auch satt. Lustigerweise scheine ich halb Kiruna zu kennen – überall begegnen wir Mitleidenden aus dem Zug
Nachdem wir Christopher verabschiedet haben, legen wir eine kleine Schlafpause im Hostel ein, dann geht es nochmal raus Richtung Luossavaara, Nordlicht gucken. Es ist nicht stark, aber trotz des Mondes eindeutig sichtbar, und ich bin zufrieden. Diese Nacht schlafen wir wie zwei (eng aneinander gekuschelte) Steine.

 

   

04.03.2012 - Tag 3: Schneeschuhwanderung, Kiruna City


Nach dem Aufstehen um halb acht gibt es leckeres Krabbenbaguette und Kaffee zum Frühstück. Dann geht es los zur Schneeschuhtour. Die ersten Kilometer geht’s ohne Schneeschuhe auf die Rückseite des Luossavaara, bis wir an einer Hochspannungsleitung umsatteln. An dieser entlang (so können wir störendes Unterholz ausschließen) geht es dann weiter um den Berg herum. Es gibt eine gemütliche Pause mit heißem Tee (der in der Tasse ganz schön schnell kalt wird), Zug-Baguette und Schoki, während der wir noch ein Paar beim Skijöring mit Hund beobachten können. Und an diesem schönen Fleckchen Erde fragt Matti mich plötzlich: "Willst du mich heiraten?" Matti behauptet steif und fest, die Antwort habe etwa eine Millisekunde auf sich warten lassen und "Ja, ja, ja, jajajajaja!" gelautet. Auf jeden Fall grinse ich den Rest des Tages seelig vor mich hin und muss immer wieder den Ring an meinem Finger betrachten (auch wenn das bei diesen Temperaturen schnell kalte Finger bedeutet...).

Nach einiger Zeit biegen wir von der Hochspannungsleitung ab und folgen dem Midnattssolstigen auf den Berg. Das ist wirklich ein perfekter Tag heute: strahlende Sonne, toller Schnee, gute Stimmung, fantastische Landschaft... Auf dem Gipfel finden wir den bisher höchst gelegenen Cache unserer Karriere und machen dann im Windschatten des Hotelrohbaus eine kleine Rast. Hier oben weht es nämlich gewaltig... Anschließend schlittern wir den Berg wieder herunter (ohne Schneeschuhe, was bis auf ein paar Fehltritte super funktioniert) und begegnen einem süßen Schneehasen. Auf dem Rückweg zum Hostel beobachten wir noch einen jungen Mann, der mit seinem Schneescooter waghalsige Sprünge an einer Sprungschanze vollführt und holen noch etwas zu Trinken im Supermarkt.
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hostel, ziehen wir los, um heute die Kirche von innen zu bestaunen. Diese ist wirklich wunderschön, und alleine schon der holzige Duft schafft eine ganz besondere Atmosphäre. Wir kaufen eine Postkarte und tragen uns ins Gästebuch ein. Beim Rausgehen treffen wir noch „meinen“ Engländer aus dem Zug und unterhalten uns noch ein bisschen. Weiter geht es dann über Camp Ripan und die dortigen Langlaufstrecken in Richtung Eisstadion. Zwischendurch machen wir an der Weltcup-Strecke noch eine kurze Chocochino-Rast (die mitgenommene Thermoskanne war echt Gold wert), und kehren anschließend zurück ins Hostel. Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Tomatensoße. Während wir gerade im Zimmer sind und packen, klopft Kerstin an unsere Zimmertür und berichtet, dass man gerade das Nordlicht toll aus unserem Zimmerfenster sehen können müsste. Dabei ist es erst sieben Uhr, und noch nichteinmal ganz dunkel. Wir schmeißen also die Pläne über Bord und gehen schon jetzt auf unsere abendliche Nordlichttour. Aber es lohnt sich: Die Aurora spannt tolle Bögen über unsere Köpfe und rundet einen perfekten Tag perfekt ab. Nur der Mond ist etwas zu hell, um bessere Fotos zu schießen. Aber so konzentrieren wir uns auf's Genießen statt auf die Kamera.

   

05.03.2012 - Tag 4: Kiruna > Laxforsen > Hundeschlitten > Camp Alta


Heute sollen wir um 9 Uhr für unsere Hundeschlitten-Tour abgeholt werden. Um den Tag entspannt starten zu können, haben wir den Wecker auf 7 Uhr gestellt. Um 5 nach 7 klopft es an unsere Zimmertür. Kerstin berichtet, die Leute von Camp Alta hätten soeben bei ihr angerufen und unsere Abholzeit auf 8Uhr verschoben. Jetzt wird es stressig statt entspannt. Betten abziehen, alles einpacken, putzen (aufgrund der frühen Stunde mit Besen und Kehrblech statt mit Staubsauger), frühstücken, … Aber es haut alles hin und wir sind rechtzeitig fertig. Wir verabschieden uns gerade von Kerstin, als auch schon Lars vor der Tür hält.
Zuerst müssen wir noch 4 Mädels von Camp Alta abholen (die ich natürlich schon aus dem Zug kenne), und dann geht es nach Laxforsen zum Kennel von Jukkasjärvi Vildmarksturer. Da werden wir erstmal von Mia und Lars eingekleidet. Wir sind ja eh schon gut eingepackt, und jetzt gibt es zusätzlich noch einen warmen Overall, ein weiteres (drittes!) Paar Socken, Stiefel, Handschuhe und eine Fellmütze... Dermaßen ausgestattet dürfen wir endlich zu den Schlitten, und, wesentlich wichtiger, zu den Hunden. Unser Guide Sebastian (wie sich später herausstellt gebürtiger Kölner) führt uns in die wichtigsten Grundregeln ein und dann geht es auch schon an die Schlitten – jeweils zwei teilen sich einen Schlitten. Wir nehmen den letzten freien Schlitten (der am weitesten weg steht) mit den hübschesten Hunden. Matti nimmt vorne auf dem Schlitten Platz und ich stelle mich auf die Kufen – es kann losgehen. Björn lichtet unseren Schneeanker und gibt das Startsignal: Auf mein leichtes Anschieben hin stürmen die 5 Hunde los – und im Gegensatz zum vorher zu hörenden Heul-Bell-Konzert ist es auf einmal sehr still, man hört nur noch das Gleiten der Kufen auf dem Schnee. Das macht wirklich Spaß! Die Hunde wollen einfach nur rennen, und schauen sich nur vorwurfsvoll um, wenn man es wagt, die Bremse einzusetzen. Es geht durch Wälder und über zugefrorene Seen, immer dem Guide hinterher. Wir genießen die Tour in vollen Zügen, ist es doch seit Jahren ein Traum von uns, einmal eine Hundeschlittentour zu machen. Nach einer guten Stunde sind wir an unserem Pausenziel angekommen. Nach ein paar Streicheleinheiten für unsere fleißigen Hunde gibt es in einer Kota mit Ofen leckere Lachssuppe, Brot mit Käse, Kaffee und Pepparkakor. Mia und Sebastian erzählen von der Arbeit mit den Hunden und den unterschiedlichen Touren, die angeboten werden. Draußen machen wir noch ein paar schöne Hundefotos, bevor es mit getauschten Plätzen weitergeht. Die Sitz- (bzw. hier auch Steh-)positionen sind uns irgendwie pinotechnisch vertraut, und auch das Wechseln verläuft genauso problemlos. Wir sind es ja gewohnt, einander blind zu vertrauen und uns vom anderen durch die Gegend kutschieren zu lassen Und auch die Aufteilung hinten wird gelenkt, vorne fotografiert ist die pino-übliche... Nach gut 20 Kilometern sind wir zurück am Kennel. Jetzt heißt es Abschied nehmen von unseren lieben Hunden, und dann müssen wir uns aus unseren Zusatzkleidern schälen. Lars bringt uns zu Camp Alta und setzt uns direkt vor unserer Hütte ab. Dort werden wir wiederum von der Besitzerin in Empfang genommen. Sie bietet uns an, auf eine etwas größere Hütte umzusteigen, was wir gerne annehmen (beinahe hätten wir eine Riesenhütte mit eigenem Kamin bekommen, aber leider ist diese doch belegt). Im Anschluss an den Hüttenbezug bekommen wir das komplette Gelände gezeigt und z.B. den Sauna-Ofen erklärt. Dann sind wir alleine und beschließen, die zur Verfügung gestellten Langlaufskier zu nutzen. Es gibt keine gespurten Loipen, aber die Tour rund um den Altajärvi ist wenigstens eben und wir haben viel Spaß. Bei einer kleinen Teepause fahren einige Schneescooter an uns vorbei. Am anderen Ende des Sees finden wir noch schnell einen Cache, bevor es zurück ins Camp geht. Das Abendessen kochen wir auf dem kleinen Herd in unserer Hütte. Für 19 Uhr haben wir die kleine Sauna reserviert, die bisher (trotz vorheriger Reservierung) noch nicht angeheizt ist. So hackt Matti noch Holz und wir befüllen den Ofen – und schon eine halbe Stunde später schwitzen wir bei 80°C... Zur Abkühlung geht es dann raus in den kalten Schnee. Die -10°C sind erstaunlich gut zu ertragen. Nach zwei Saunagängen reicht es uns, und wir kehren in die Hütte zurück, wo wir auch bald die Nachtruhe antreten.

 

06.03.2012 - Tag 5: Camp Alta > Kiruna > Nachtzug


Wir stehen früh auf und nutzen das von der Saune übrig gebliebene Holz, um die Rentier-Kota zu beheizen. Dort frühstücken wir dann Tunnbröd und Kaffee. Die übrige Zeit bis zum Check-Out am Mittag nutzen wir zum Packen und zum Formen einer Schneeskulptur für meinen verstorbenen Hund Charly unter den Bäumen am Rande des Sees...
Am Mittag werden wir dann abgeholt und mit ein paar anderen zum Bahnhof nach Kiruna gebracht. Dort müssen wir noch etwas warten, bis unser Zug nach Boden geht. Matti besorgt uns noch etwas zu trinken und Kanelbullar, und dann geht es los Richtung Süden. Wir sitzen allein an einem Vierertisch, nebenan eine Frau mit zwei kleinen Söhnen. In Boden müssen wir dann umsteigen in den Nachtzug Richtung Stockholm. Wir haben etwas Angst, da uns die Buchung statt zweier Plätze nebeneinander zwei Fensterplätze ausgespuckt hatte. Diese Angst stellt sich aber als sehr unbegründet heraus... Wir haben ein kleines Privatabteil mit vier Sitzplätzen und Tisch. So lässt sich die Nacht leicht überstehen...
   

07.03.2012 - Tag 6: Nachtzug > Stockholm > Köln > Aachen


Wir haben zwar etwas Verspätung, aber um 7:20 Uhr sind wir schon in Stockholm. Schnell verschließen wir unser Gepäck und dann geht es los Richtung Gamla Stan. Von unserem längeren (ungeplanten) Aufenthalt vor anderthalb Jahren kennen wir uns offenbar noch ziemlich gut aus und lassen uns schon bald durch die Gassen der Altstadt treiben... So früh am Morgen ist die Stadt fast menschenleer und wir genießen Sonne und Atmosphäre. Zum (zweiten) Frühstück gibt es Kaffee und Kanelbullar, die wir auf dem Platz zwischen Kungliga Slottet und Storkyrka genießen. Dieser Kurzausflug ist genau der richtige Abschluss unseres Kurztrips.
Zurück am Bahnhof holen wir unser Gepäck und und begeben uns zum Busterminal, dort fahren regelmässig Flygbussarna nach Arlanda. Die Tickets kosten 99SEK je Nase (man muss mal wieder einen „Kölapp“ ziehen, um am Ticketschalter bedient zu werden) und dann geht es auch schon los auf die 45-minütige Fahrt. Wir sind zeitig am Flughafen, allerdings ist die Schlange vor unserem Check-In-Schalter so lang, dass wir direkt anschließend die Security passieren und dann auch nicht mehr lange auf's Boarden warten müssen. Die Maschine ist etwas verspätet, aber das Beste kommt erst, als wir an Bord sind. Scheinbar stimmen die Passagierlisten von Check-In und Boarding nicht miteinander überein, so dass wir diverse Male von unterschiedlichen Personen durchgezählt werden und am Ende einzeln auf einer Liste abgehakt werden, um dann mit einer guten Stunde Verspätung endlich loszufliegen. Immerhin ist der Flieger dafür nagelneu (seit 2 Wochen im Dienst) und der Flug ansonsten sehr angenehm.
In Köln werden wir mit Nieselregen und der Info begrüßt, dass der Personennahverkehr heute streikt... Also keine S-Bahn... Kaum am Bahnsteig fährt ein verspäteter Zug nach Mönchengladbach ein, und in Rheydt kommt direkt unser Anschlusszug nach Aachen.

Unser kurzer Winterurlaub ist schon wieder vorbei. Aber die lange Anreise hat sich trotz aller Verspätungen gelohnt, die Tage in Kiruna waren genial! Und wenn wir irgendwann Zeit und Geld haben, werden wir bestimmt mal eine mehrtägige Hundeschlittentour machen!

   

Valid XHTML 1.0!
letztes Update: 13.10.12 10:39